Universität Duisburg-Essen, Historisches Institut, Professur für Landesgeschichte der Rhein-Maas-Region (bis 28.2.2023)
(Homepage)
"Vom Landesherrn bis zur einfachen Dienstmagd reicht das Spektrum von Personen, die in Sorge um ihren guten Ruf und Leumund einen zähen gerichtlichen Kampf über mehrere Instanzen bis zum Reichskammergericht durchfochten. Was bewog die Menschen dazu, sich an die Gerichte zu wenden und über Jahre, teilweise Jahrzehnte, zu prozessieren? Aus dieser Problemstellung entwickelt der Autor die Leitfrage nach der Bedeutung des Ehrbegriffs und den damit verknüpften Wertvorstellungen in der ständischen Gesellschaft.Anhand der Prozeßakten des Reichskammergerichts werden unterschiedliche Facetten beleuchtet - sowohl die ständisch geprägten Ehrvorstellungen als auch die schichten- und standesübergreifenden Empfindlichkeiten. Die Arbeit knüpft dabei an verschiedene geschichtswissenschaftliche Untersuchungsfelder an - von der Geschlechtergeschichte bis zur Historischen Kriminologie." |
"[...] das hier angeführte Votum wegen Nichtigkeitssachen zeigt [...], dass die These von einer kritischen Haltung des Reichskammergerichts gegenüber den Hexenprozessen nicht überstrapaziert werden sollte." |
"Es klingt heute
befremdlich, aber das Thema der frühneuzeitlichen
Hexenverfolgungen war in verschiedenen Städten des Ruhrgebiets
einmal so etwas wie ein historischer „Erfolgsschlager“. Noch heute
wirken die Arbeiten von Heimatforschern nach, die dazu beigetragen
haben, daß sich in der Bevölkerung viele Fehlinformationen
erhalten haben: Noch immer ist z.B. die Meinung durchaus verbreitet,
daß der Prozeß gegen den Wittener Bauern Arndt Bottermann
der „letzte Hexenprozeß“ gewesen sei. |
"Zeugenverhöre gehörten in der Frühen Neuzeit zum Rechtsalltag. Männer und Frauen unterschiedlicher gesellschaftlicher Herkunft wurden nach ihrem Wissen über Nachbarschafts- und Ehekonflikte, über Herrschaft, Eigentum und Grenzverläufe, aber auch nach ihrem eigenen Erinnerungsvermögen und ihrem Alter befragt. [...] Die an diesem Band beteiligten Forscherinnen und Forscher versuchen, sich über die Verhörprotokolle den Wahrnehmungen und Wertvorstellungen der Menschen in der Frühen Neuzeit anzunähern." |
Die Normaljahrsregel, die auf dem Westfälischen Friedenskongress ausgehandelt wurde, um den Streit der Religionsparteien im Reich beizulegen, wurde von vielen Zeitgenossen als entscheidender Durchbruch zum Frieden betrachtet. Der Jurist Johann Jacob Moser sollte sie später sogar als "Seele des Westphälischen Friedens in Religions-Sachen" bezeichnen. Ralf-Peter Fuchs geht den Fragen nach, wie man auf die Idee kam, einen kriegerischen Konflikt durch ein Stichdatum zur Einfrierung von Besitzständen zu beenden und welche Funktion der Normaljahrsdiskussion bei den Friedensgesprächen im Rahmen der Vertrauensbildung zukam. Darüber hinaus erörtert der Autor, was aus dem Versuch wurde, die Normaljahrsregel unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg zum Vollzug zu bringen. |
Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg (1516-1592) war einer der bedeutendsten Landesherren des 16. Jahrhunderts im Nordwesten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Sein 500. Geburtstag war Anlass für eine Bilanz des Kenntnis- und Forschungsstandes zu seiner Person und seiner Herrschaft. Im Mittelpunkt des vorliegenden Buches steht die Frage nach den fürstlichen Handlungsmöglichkeiten in der Epoche der Renaissance. Welchen Spielraum hatte der Herrscher, welchen Zwängen war er unterworfen? Welchen Regeln folgte das Leben am Hof? Wie wurden Macht und kultureller Anspruch des Fürsten repräsentativ dargestellt? Wie verhielt Wilhelm sich in den Konflikten zwischen den entstehenden Konfessionen? Welche Verbindungen gab es zwischen ihm und den humanistischen Zirkeln am Niederrhein? Das reich bebilderte Buch zeigt ein breites Panorama der Geschichte der Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg im bewegten Reformationsjahrhundert. |
"Das Praxishandbuch liefert Lehrer: innen hilfreiche Informationen für die Planung, Organisation und Durchführung von Austauschen in der deutsch-niederländischen Grenzregion. Materialien und best practices, die in zahlreichen Austauschen mit unterschiedlichen Schüler: innengruppen erprobt wurden, werden anschaulich präsentiert. Projekte, Werkstätten und Exkursionen lassen sich auf Lehr-Lernkontexte in Schule, Ganztag und an außerschulischen Orten wie Museen übertragen und bieten ein breites Spektrum anregender Aktivitäten für eine lebendige Austauschpraxis." |
"Der Band legt einen von der Lebenszeit bis zur Geschichtszeit reichenden Schnitt durch die soziale und kulturelle Pragmatik von"Zeit" in der Frühen Neuzeit. Jenseits der großen Erzählungen, in denen "Zeit" zu einem Gradmesser für die Entwicklungsstadien der Moderne und das Uhrwerk zu einer Grundmetapher für die Taktung ausdifferenzierter Gesellschaften geworden ist, wird sie hier als ein vielfältigen Bedürfnissen entsprechendes Konstrukt temporaler Referenzen aufgefaßt und ihr Potential diskutiert, alltagsrelevante Entscheidungen, Handlungen und Deutungen zu autorisieren." |
"Dieser Band über die Französische Revolution richtet sich an Studierende, Referendarinnen und Referendare sowie an Lehrerinnen und Lehrer in den ersten Berufsjahren. Er umfasst alle Aspekte, die für Berufsanfänger bei der Planung von Geschichtsunterricht zum Thema relevant sind: Der aktuelle fachwissenschaftliche Kenntnisstand wird ebenso dargestellt wie die gesellschaftliche Relevanz des Themas. Daraus werden geschichtsdidaktische Vermittlungsvorschläge bis zu konkreten Unterrichtsstunden entwickelt. Der Band geht damit das zentrale Problem vieler Praktikanten, Referendare und Berufseinsteiger an, die oft nicht wissen, wie sie auf der Basis ihres spezialisierten Inselwissens die allgemeineren Inhalte der Lehrpläne in Themen für den Unterricht verwandeln sollen." |